bears and more • Klaus Pommerenke
 
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6. Juli 2009
Umweltministerium erweitert endlich
die Jagdverbots-Zonen für Grizzlybären
 
Mit dem Ende der Frühjahrsjagdsaison am 15. Juni und dem nochmaligen Töten von ca. 100 bis 150 Grizzlybären wurden – wie bereits im März dieses Jahres angekündigt – endlich die Jagdverbotszonen für Grizzlybären im mittleren und nördlichen Küstenabschnitt ausgeweitet. In drei Gebieten, die zusammen 470.000 Hektar umfassen, ist seit 16. Juni die Jagd auf Grizzlybären bis auf weiteres eingestellt, so dass jetzt auf einer Fläche von 1,9 Millionen Hektar die Grizzlybärenjagd verboten ist. Die drei Gebiete sind:
  • die Nass-Skeena-Region (im Westen begrenzt durch den Work Channel, im Osten durch die Straße zwischen Terrace und New Aiyansh, im Süden durch den Skeena River, im Norden durch das Portland Inlet und den Nass River, wobei das Gebiet nicht bis an das Südufer des Nass River heranreicht, sondern 6 – 12 km südlich davon endet)
  • die Ahnuhati-Region (ein Gebiet nördlich des Knight Inlet, zwischen Bond Sound und Thompson Sound im Westen und dem Ahnuhati River im Osten)
  • die Khutze-Kitlope-Kimsquit Upper Dean-Tweedsmuir-Region (im Westen begrenzt durch Princess Royal Channel, Fraser Reach und Ursula Channel, im Norden durch den Gardner Canal, im Süden noch das Fjordland Conservancy einschließend, im Osten das Huchsduwachsdu Nuyem Jees/Kitlpoe Heritage Conservancy umfassend und bis an die Grenze des Tweedsmuir-Park reichend).
Die Grenzen dieser drei „No Hunting“-Gebiete für Grizzlybären sind auf Landkarten, die das Umweltministerium auf seiner Website veröffentlicht hat, ersichtlich (Website Ministry of Environment -> Fishing and Hunting -> Hunting and Trapping -> Hunting News -> July 8, 2009).
Umweltminister Penner machte keinerlei Angaben darüber, wie lange dieses vorläufige Jagdverbot gelten wird. Nach jahrelanger Weigerung der Provinzregierung, überhaupt etwas zum verbesserten Schutz der Grizzlybärenpopulation zu unternehmen, ist dies ein erster Schritt in die richtige Richtung, doch Ian McAllister stellte einschränkend fest: „Dies ist ein unsystematisches und zeitlich befristetes Flickwerk und es ist nicht ausreichend, um Bären zu schützen.“ Außerhalb dieser Gebiete wird die Trophäenjagd auf Grizzlybären in der Herbstjagdsaison fortgesetzt werden und sobald die weit umherziehenden Bären diese vorläufigen Schutzgebiete verlassen, können sie getötet werden. Einem generellen Verbot der Trophäenjagd auf Grizzlybären verschließt sich die Provinzregierung nach wie vor, obwohl es keinerlei neue Daten über die Größe der noch vorhandenen Grizzlybärenpopulation gibt. Die letzte Populationsschätzung mit 16.887 Bären stammt aus dem Jahr 2004, nachdem die Schätzmethode von einer „Minimum-Schätzung“ zu einer sogenannten „bestmöglichen Schätzung“ verändert worden war und hierdurch die Populationsgröße in grotesker Art und Weise von 13.834 Bären im Jahr 2002 nach oben korrigiert wurde. Während der Frühjahrsjagdsaison 2009 ging das Ministerium ebenfalls von einer Grizzlybärenzahl von etwa 16.000 aus, ohne neues Datenmaterial oder neue Schätzungen vorlegen zu können. Unabhängige Bärbiologen, die nicht für das Ministerium arbeiten, schätzen die Grizzlybärenpopulation wesentlich niedriger ein, teilweise sogar nur auf die Hälfte der Ministeriumsangaben.
Trotz aller Expertenzweifel an den wissenschaftlich unsauberen und mehr als fragwürdigen Schätzmethoden erklärte das Umweltministerium in seiner Pressemitteilung vom 6. Juli 2009: „Hunting of bears is only permitted in areas where bear populations can sustain a controlled harvest and where bear populations are determined to be either stable or increasing. According to the best available science, sustainable harvest rates for grizzly bears can be as high as nine per cent where hunting is permitted. The Ministry of Environment manages the grizzly bear harvest rate in BC more conservatively at a maximum of six per cent for total human-caused mortality, with an actual harvest rate of approximately two to four per cent in many grizzly bear population units where hunting is permitted.“
 
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