bears and more • Klaus Pommerenke
 
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10. April 2012
Die Frühjahrsjagdsaison auf Grizzlybären in BC startete am 1. April.
2011 wurden 381 Grizzlies getötet – 20 % mehr als 2010
 
Trotz aller Petitionen an die Provinzregierung, die Trophäenjagd auf Bären endlich zu verbieten, wurde am 1. April die Frühjahrsjagdsaison auf Grizzlybären eröffnet. Sie wird bis maximal 15. Juni dauern. Weder Premierministerin Christy Clark noch Umweltminister Terry Lake zeigen Interesse daran, diese Jagd zu verbieten, obwohl Meinungsumfragen in BC seit langem ergeben, dass sich fast 80 % der Befragten gegen diese Trophäenjagd aussprechen. Trophäenjagd – von den Jägern selbst als „Sport“ bezeichnet – gilt den meisten als moralisch verwerflich, als lustvolle Freizeitbeschäftigung einiger weniger zahlungskräftiger Jäger, die nicht dem Nahrungserwerb dient, sondern Berge verrottenden Fleisches hinterlässt. Bei dieser Jagd geht es nur um die Trophäen als Bettvorleger oder Wanddekoration über dem Kamin eines Jagdzimmers. Für die First Nations ist die Trophäenjagd gar ein Sakrileg.
 
Von Trophäenjägern erlegter Grizzlybär. Solche Bilder werden bis 15. Juni entlang der Küste von BC wieder häufig zu sehen sein
 
Nach dem von Lisa Rockwell von der David Suzuki Foundation am 30. März vorgelegten Bericht (B.C.’s grizzlies and human-caused mortality: 2011 data) wurden 2011 in BC 381 Grizzlybären getötet, so viele wie seit 2007 nicht mehr. Damals waren es 443 Bären. Durchschnittlich wurden im Zeitraum von 1976 bis 2011 340 Bären jährlich getötet (vgl. Abbildung 1). Das Jahr 2011 lag 12 % über diesem Durchschnitt. 333 Grizzlies wurden von Trophäenjägern getötet, 28 Tötungen waren sogenannte „control kills“, 11 wurden gewildert, 8 wurden von Fahrzeugen oder Zügen getötet. Mit 87 % getöteter Bären kommt der Trophäenjagd der Hauptblutzoll zu (vgl. Abbildung 2).
 
Abbildung 1: Übersicht über die Anzahl getöteter Grizzlybären in BC © David Suzuki Foundation
 
Abbildung 2: Übersicht über die Tötungsursache der 2011 in BC getöteten Grizzlybären   © David Suzuki Foundation
 
Unter den 2011 getöteten Bären waren 30 % Weibchen, obwohl das Umweltministerium seit Jahren appelliert, diese von der Jagd auszunehmen, um den Fortbestand der Grizzlybären Population in BC nicht zu gefährden.
Die Daten basieren auf den obligatorischen Inspektionen der getöteten Grizzlybären (Compulsory Inspection Database), doch längst nicht jeder getötete Grizzly dürfte zur Inspektion vorgelegt werden. „Research conducted by government biologists in B.C. indicates that people kill 50 to 100 per cent more bears than are reported, which suggests the mortality for 2011 could be over four per cent of the total population. While this mortality rate is within the range suggested by many biologists as sustainable (three to five per cent) for the province as a whole, sustainable levels of grizzly bear mortality could be much lower in certain areas such as southern parts of the province“, heißt es in dem Bericht der David Suzuki Foundation. Mit zweifelhaften Methoden rechnet die Provinzregierung die Grizzlybären Population in ihren Schätzungen schon seit Jahren künstlich nach oben. Gegenwärtig geht das Umweltministerium von 15.900 Grizzlybären in BC aus. Viele Wissenschaftler halten diese Schätzung für viel zu hoch und zweifeln die Angaben des Ministeriums stark an.
In der Grizzly Bear Conservation Strategy von 1995 sollen die 57 einzelnen Grizzly Bear Management Areas (GBMAs) geschaffen und durch Wanderkorridore für die Bären untereinander vernetzt werden. Hiervon ist die Provinzregierung immer noch weit entfernt. Neben dem 1994 geschaffenen Khutzeymateen-Schutzgebiet wurden lediglich 2008 noch drei (vorübergehende) Jagdverbotsgebiete für Grizzlybären eingerichtet: Das Ahnuhati-Ahta Kwalate, das Kimsquit-Upper Dean-Tweedsmuir und das Nass-Skeena-Gebiet. Dort ist die Jagd zwar verboten, der Lebensraum der Bären ist jedoch ungenügend geschützt. „Research has shown that more roads, pipelines, and other human activity inevitably resolves in more dead bears“, sagte Paul Paquet von der Raincoast Conservation Foundation. „We need to ensure that large areas are out off limits to trophy hunting and grizzly habitat is protected to ensure a future for this vulnerable species.“ „The continued legal killing of grizzlies for sport here in B.C. is happening at a time when the ‚great bear‘ [rainforest] has perhaps never been more at risk from mega projects that threaten to degrade and destroy its sensitive habitat“, erklärte Faisal Moola von der David Suzuki Foundation.
Wenn Sie die Faltering Light-Petition von Andrew S. Wright gegen die Trophäenjagd auf Grizzlybären in BC unterstützen möchten (bzw. Sie dies noch nicht getan haben), so können Sie die Petition unter folgendem Link unterzeichnen: www.gopetition.com/petitions/trophyhunt.html
18.476 Menschen aus aller Welt haben dies bereits getan (Stand: 9. April 2012). Auch Ihr Name wird dann in der neuen dritten Auflage des Buches enthalten sein. Die zweite Auflage des Buches erschien am 1. April 2011, sie ist online unter dem gleichen Link zu betrachten.
 
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