bears and more • Klaus Pommerenke
 
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17. Februar 2015
Wolfs-Ausrottungsfeldzug der Provinzregierung von BC im South Peace
und South Selkirk-Gebiet soll mindestens fünf Jahre dauern
 
Das diesen Winter begonnene Wolfstötungs-Programm der Provinzregierung von BC im South Peace und South Selkirk-Gebiet ist nur der Beginn eines mindestens fünf Jahre dauernden Ausrottungsfeldzuges. Diesen Winter sollen bis zu 184 Wölfe in diesen Gebieten von Helikoptern aus abgeschossen werden, um die Überlebenschancen der allerletzten Bergkaribus zu erhöhen, doch dieser Krieg gegen die Wölfe ist nur der Beginn: „We’ve been pretty clear this is a five-year project“, sagte Assistant deputy minister Tom Ethier. „We’re going to be doing this for the next five years. At the end of those five years, we’re going to do that analysis as to whether this effect was worth it … The purpose and the hope is that we are able to remove nearly all the wolves in these areas where we are trying to recover caribou.“
Schon über 168.300 Menschen unterzeichneten einen Petitionsbrief an die Provinzregierung von BC, um das Wolfstötungs-Programm zu stoppen, doch die Regierung will das Abschussprogramm fortsetzen – mindestens fünf Jahre lang. In Alberta haben ähnliche Ausrottungsfeldzüge gegen Wölfe nicht zu einer wesentlichen Verbesserung der bedrohten Bergkaribus in der Litte Smokey Region geführt. Dort wurden seit 2006 über 1.000 Wölfe brutal getötet: Erschossen von Helikoptern aus, vergiftet mit Strychnin, zerschmettert in Schlag- bzw. Genickfallen. Viele andere Tiere – sogar zwei Karibus, die eigentlich geschützt werden sollten – wurden in diesen Fallen „versehentlich“ gleich mit getötet und es stellen sich unweigerlich auch ethische Fragen bei diesen wissenschaftlich verbrämten Versuchen, eine Tierart (Bergkaribus) auf Kosten anderer Arten zu retten. Für die bedrohten Bergkaribus gibt es aufgrund ihres zerstörten Lebensraumes in diesen Gebieten ohnehin fast keine Rettung mehr, auch wenn alle Wölfe abgeschossen werden könnten. Von der Moberly-Karibuherde im South Peace-Gebiet in BC wurden letztes Frühjahr 10 trächtige Karibukühe eingefangen und in ein Gatter verbracht, in welchem sie geschützt vor Wölfen ihre Kälber gebären konnten. Anstatt sie lange Zeit im Gatter zu halten und sie auch zusätzlich mit Futter zu versorgen – was durchaus schwierig ist – wurden sie schon im Juli wieder frei gelassen. Ein Karibu und drei Kälber wurden daraufhin von Wölfen gerissen. Die Frage, ob diese Karibus nicht ohnehin im kommenden Winter aufgrund von Nahrungsmangel in ihren zerstörten Wintereinständen verhungert wären, kann nicht beantwortet werden. Tatsache ist, dass der Zusammenbruch der Karibuherden durch die zunehmende Zerstörung ihrer Lebensräume durch Forstwirtschaft und Industrie verursacht wurde und nicht durch Wölfe. „While habitat destruction and human encroachment are the primary causes of the caribou’s demise, authorities say predation by wolves is thwarting recovery efforts“, hieß es in den CBC News am 11. Februar (B.C. wolf cull will likely last five years, assistant deputy minister says. Critics say culls are ineffective and cruel. Chris Brown, CBC News).
Die Provinzregierung von BC hat sich im South Peace und South Selkirk-Gebiet für einen jahrelangen Krieg gegen Wölfe entschieden, obwohl ähnliche Ausrottungsfeldzüge in Alberta schon nicht funktionieren. Jahrzehntelang hat die Provinzregierung von BC es zugelassen, dass die Lebensräume der Bergkaribus vernichtet werden. Jetzt, in einer letzten Verzweiflungstat, um nicht der völligen Untätigkeit bezichtigt zu werden, werden mit dem begonnenen Wolfstötungsprogramm alle ethischen Standards beim Artenschutz über Bord geworfen, welche das Canadian Council of Animal Care auch für wissenschaftliche Studien fordert. „Maintaining Ethical Standards during Conservation Crisis“ lautet der Titel eines Artikels welcher in der Fachzeitschrift Canadian Wildlife Biology & Management im Februar 2015 erschienen ist und an dem auch Chris Darimont und Paul Paquet von der Raincoast Conservation Foundation mitgewirkt haben. Dieser Artikel ist eine Antwort auf eine Arbeit von Angestellten der Provinzregierung von Alberta (und leider auch von einem Autor der University von Montana und einem von der University of Alberta), in der sowohl die Helikopter-Jagd auf Wölfe als auch das Vergiften von Wölfen („toxical bait stations, using strychnine, to augment aerial-shooting“) als akzeptierte Mittel betrachtet werden bei der Untersuchung der Überlebenschancen der Bergkaribus (Hervieux, D. et al.. Managing wolves (Canis lupus) to recover threatened woodland caribou (Rangifer tarandus caribou) in Alberta. Canadian Journal of Zoology, November 2014). Ein bemerkenswertes Ergebnis dieser Studie lautet: „Although the wolf population reduction program appeared to stabilize the Little Smokey [caribou] population, it did not lead to population increase …“ Die sogenannten „toxical bait stations“ und die Verwendung von Schlagfallen als „wissenschaftliche“ Studienmittel haben immer wieder verheerende Auswirkungen nicht nur auf Wölfe, sondern auch auf andere Tierarten. Im Artikel der Raincoast Conservation Foundation vom 10.01.2015 mit dem Titel „Alberta slaughters more than 1.000 wolves and hundreds of other animals“ wird die traurige Realität des Wolfstötungs-Programms in Alberta und seiner „Kollateralschäden“ (die man gerne vor der Öffentlichkeit verbergen möchte) genannt:
„The wolf kill
For the last few years, Raincoast has been sounding the alarm about the slaughter of wolves at the hands of the Alberta government. This slaughter is a consequence of Alberta oil and gas development, and other industrial activities, that have endangered caribou. The Alberta government and its resource industries have transformed the caribou’s boreal habitat into a landscape that can no longer provide the food, cover and security that these animals need to survive. Rather than address this problem, Alberta has chosen to scapegoat wolves that are using a huge network of new roads and corridors to reach dwindling numbers of caribou.
For a decade now, the Alberta government has hired hitmen and biologists to kill wolves, more than 1,000 of them, through aerial gunning from helicopters, poisoning with strychnine, and allowing them to be strangled with neck snares. They also trap and collar wolves that become ‚Judas wolves‘, leading the gunners to the pack. After shooting all but the collared wolf, the collared wolf then leads the gunners to more wolves and then watches as they too are slaughtered.
Not just wolves
In addition to aerial gunning, strychnine is set out to poison wolves. Many other species that incidentally eat the poison also die. We do not have a death toll for the additional animals that died from poisoning. Neck snares, another form of torture and suffering, are also permitted. Internal Alberta government documents show that up until 2012, neck snares were the primary cause of death for 676 animals, in addition to the wolves, around the Little Smokey region in Alberta. Note caribou, the reason for the wolf cull in the first place, are dying as incidental deaths in neck snares.
Number of animals/species that have died incidentally in Alberta’s wolf kill (up to 2012) near the Little Smokey region, primarily in neck snares. Numbers obtained from internal Alberta government documents:
Black bear 12  
Caribou 2  
Cougar 163  
Deer 62  
Eagle
(bald and golden)
40
 
 
Fisher 173  
Fox 3  
Grizzly bear 3  
Goshawk 1  
Lynx 70  
Moose 12  
Otter 73  
Owls 12  
Small mammals
(marten, mink, skunk,
squirrel, weasel)
12
 
 
 
Wolverine 38  
TOTAL 676
Die Provinzregierung von BC schickt sich an, in einem jahrelangen Ausrottungsfeldzug gegen die Wölfe im South Peace und South Selkirk-Gebiet diese erschreckende Liste noch zu toppen.
 
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