bears and more • Klaus Pommerenke
 
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27. Juni 2009
Statt Schließung von Lachsfarmen neue Expansion – die
Bedrohung der Wildlachsbestände nimmt weiter zu
 
Am 16. Juni 2009 forderte die Coastal Alliance of Aquaculture Reform die sofortige und dauerhafte Schließung von fünf Zuchtlachsfarmen in der nördlichen Georgia Strait, den sogenannten Wild Salmon Narrows, östlich und nördlich von Quadra Island. Tausende Junglachse ziehen auf ihrer jährlichen Wanderung aus den Laichflüssen an den Lachsfarmen vorbei ins Meer und infizieren sich dabei mit Seeläusen, die von diesen Lachsfarmen ausgehen. Aufgrund dieser Parasitendusche überlebt ein hoher Prozentsatz dieser Junglachse nicht. Auch das Lachsvorkommen im Fraser River wird hierdurch noch weiter dezimiert werden, obwohl dieser Lachsbestand ohnehin schon als gefährdet gilt. Genetische Analysen der Raincoast Conservation Foundation haben nachgewiesen, dass zwischen 60 und 99 % der in diesem Gebiet untersuchten jungen Rotlachse (Sockeye salmon) eindeutig aus der Lachspopulation des Fraser River stammen. 90 % der im Gebiet dieser Fischfarmen untersuchten jungen Rotlachse waren mit ein oder mehreren Seeläusen infiziert.
Die Lizenz von vier derzeit nicht aktiven Lachsfarmen in diesem Gebiet sollte zum Schutz der Wildlachspopulationen ebenfalls nicht verlängert werden.
„It is imperative that the five open net-cage farms be removed from this narrow migration channel as an emergency measure to protect these critical salmon runs from the unnecessary risks posed by the open net-cage farms“, sagte Ruby Berry von der Georgia Strait Alliance.
Gelegentlich hört man Lippenbekenntnisse von Premierminister Campbell, dass die längst überfällige Veränderung der Massenaufzuchtbedingungen der Lachsfarmindustrie weg von offenen Netzkäfigen und hin zu geschlossenen Systemen ohne Parasitenaustausch ins offene Meer „eine gute Idee sei“. Am 11. Mai 2009 erklärte Campbell zum Vorschlag des Pacific Salmon Forum, dass die Regierung endlich ein Lachszuchtprojekt mit geschlossenem System in die Tat umsetzen solle: „We think that’s actuallly a good idea“ (Westcoaster, May 2009). Die Regierung Campbell weigerte sich jedoch hartnäckig, im Haushalt von BC für 2009 Geld für solch ein Projekt zur Verfügung zu stellen, obwohl neben vielen Umweltschutzorganisationen auch über 20 Unternehmen des Lebensmittel-Einzelhandels und 10 Regionalverwaltungen dies forderten und selbst Marine Harvest Canada Interesse daran zeigte. Schlimmer noch, dem Antrag von Grieg Seafood auf eine neue Zuchtlachsfarm in der Johnstone Strait (Gunner Point, Sunderland Channel) wurde bereits am 25. Juni vom Regional District stattgegeben und liegt nun dem neuen Minister of Agriculture and Lands, Steve Thomson, zur Genehmigung vor. Geködert wird das Ministerium mit dem Versprechen von Grieg Seafood, eine nahezu „Seelaus-freie“ Lachsfarm zu betreiben (was gegenwärtig nahezu unmöglich erscheint) und dem Versprechen, irgendwann einmal ein geschlossenes System bei der Zucht der 700.000 Lachse einzusetzen, wenn dies wirtschaftlich werden würde. Ursprünglich plante Grieg Seafood sogar zwei neue Lachsfarmen, erntete jedoch eine Flut von Protestbriefen.
Was können Verbraucher in Europa tun, um die Wildlachsbestände entlang der Pazifikküste von BC schützen zu helfen? Bitte boykottieren Sie den Kauf jeglicher Zucht- bzw. Farmlachsprodukte! Kaufen Sie stattdessen ausschließlich Fisch und Wildlachsprodukte mit dem MSC-Zeichen, die aus nachhaltiger Fischerei stammen. Schreiben Sie dem für die Lachsfarmen in BC zuständigen Minister Steve Thomson die nachfolgende E-Mail oder formulieren Sie einen eigenen kurzen Protestbrief. Vielen Dank!
(Muster-E-Mail) an: Steve.Thomson.mla@leg.bc.ca
Dear Recipient,
I am writing to urge you to deny the application by Grieg Seafood Ltd for a new net-cage salmon farm at Gunner Point in Johnstone Strait. The scientific evidence is undeniable: wild juvenile salmon are at risk due to infestations of sea lice from existing open net-cage salmon farms in BC. Adding any new salmon farms along the only northern migration route through Georgia Strait could be disastrous for wild salmon populations and all the economic sectors that rely on healthy marine ecosystems.
The location of Grieg’s proposed farm in Sunderland Channel is at the bottleneck of the migratory route for juvenile salmon from as far south as the Fraser River and Puget Sound. Considering all the pressures on wild salmon survival, I would strongly support a moratorium on any new open net-cage salmon farms in BC.
Canadians rely on their governments to protect wild salmon. We also understand that aquaculture can play an important role in the Canadian economy if it is done sustainably. Canada has the opportunity to become a global leader in the growing demand for responsibly farmed products and environmentally sound technology. Rather than lend your support to more harmful open net-cages, I want the BC government to invest in the future. I understand there have been repeated calls to your government to assist with the transition to closed containment farming, including calls from the Pacific Salmon Forum, numerous local governments, community groups, chefs, restaurants, concerned citizens and even a salmon farming company.
I urge you and the government of Canada heed these calls and to take responsible action; first by denying Grieg’s applications for new farms in Sunderland Channel, then by investing in the development of closed containment. Please take this opportunity to make BC a world leader in sustainable aquaculture technology.
I look forward to your immediate action on this matter.
Yours sincerely,
(Name, Adresse, Land)
Postadresse:
Minister of Agriculture and Lands
Hon. Steve Thomson
Room 027
Parliament Buildings
Victoria, BC
V8V 1X4
Canada
 
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