bears and more • Klaus Pommerenke
 
Start
Über mich
Fotogalerie
Buch
Texte & News
Karten
Links
Datenschutzerklärung
Impressum
 
21. Januar 2010
Kanadische Regierung verstieß gegen die eigenen
Umweltschutzgesetze und unterließ Umweltverträglichkeitsprüfung
 
Am 20.01. stellte das Oberste Bundesgericht Kanadas (Supreme Court) fest, dass die Kanadische Regierung mit ihrer Entscheidung, eine zwingend notwendige öffentliche Anhörung zu den möglichen negativen Auswirkungen der Red Chris Mine zu verhindern, gültiges Recht verletzte (Canadian Environmental Assessment Act, CEAA). Die Red Chris Mine ist eine Kupfer- und Goldmine, sie liegt unweit von Iskut am Oberlauf des Iskut River, ca. 80 km südlich von Dease Lake.
„In the present case, the federal environmental assessment should have been conducted for the project as proposed“, schrieb Richter Rothstein in seiner Urteilsbegründung. Nachdem die Provinzregierung von BC das Bergbauvorhaben bereits abgesegnet hatte, entschloss sich auch die Kanadische Regierung, dass nur noch eine oberflächliche „Screening“-Untersuchung der Umweltverträglichkeit des Projekts und keinerlei öffentliche Anhörung dazu notwendig sei. Bereits im Mai 2006 wurde das Bergbauprojekt von Imperial Metals ohne Umweltverträglichkeitsprüfung genehmigt. Leider beinhaltet die aktuelle richterliche Entscheidung, dass trotz dieses Fehlers die Bergbauaktivitäten ohne Einschränkungen fortgesetzt werden dürfen.
„The Canadian government refused to carry out a comprehensive study of the project and its environmental effects, as required by the CEAA. Despite the significant environmental risks posed by the mine, the Department of Fisheries and Oceans and Natural Resources Canada limited their assessment to a fraction of the mine proposal, removing the actual mine and mill from its environmental review and rubber-stamping a provincial assessment“, schrieb die Umweltschutzorganisation Mining Watch Canada hierzu. „The open-pit mine, proposed by Imperial Metals, is cause for serious environmental concern. It would be located adjacent to an area called the Sacred Headwaters, the birth place of Northern BC’s three greatest salmon rivers – the Stikine, Nass and Skeena Rivers. If built, it would endanger wildlife, destroy three trout-bearing streams and risk toxic contamination of two watersheds. Perhaps most shockingly, the proposed mining project would wipe out pristine Black Lake by converting it into a ‚tailings impoundment area‘ – a dump site for toxic mine waste.“ „These are serous issues where the public needs to be able to have a say. That’s what we thought the law said, and now the court has backed us up“, sagte Jannie Kneen von Mining Watch Canada. „If perfectly good lakes and streams are going to be turned into toxic waste dumps, we will have something to say about it.“ Von Amts wegen können seit 2002 Seen und sogar Flüsse in Kanada umdeklariert werden in sogenannte Abfalleinlagerungs-Gebiete. Seen werden hierdurch per Gesetz zu Giftmülllagern und Abfallgruben für toxische Bergbauabfälle erklärt, was den Bergbaufirmen die teure Beseitigung der oft extrem giftigen Förderrückstände erspart. Kanada hat bereits 16 Seen zur Nutzung als Giftmüll-Löcher vorgeschlagen, 4 Seen werden bereits als solche genutzt und über 8 weitere wird bis Ende 2010 entschieden. Das gleiche Schicksal droht nach wie vor den Gewässern unterhalb der Red Chris Mine, in denen die Tahltan First Nations schon immer fischten.
Wieder einmal konnte die Kanadische Regierung nur durch die Klage von 6 Umweltschutzgruppen dazu gebracht werden, eigene Umweltschutzgesetze einzuhalten und nicht zugunsten der Bergbaukonzerne ungesetzlich zu handeln.
 
zurück   zurück