bears and more • Klaus Pommerenke
 
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2. Februar 2010
Neue Petition, um die Trophäenjagd auf Bären in BC zu beenden
 
Mit einer neuen Petition (Faltering Light – a Visual Petition) wird die Provinzregierung von BC dazu aufgefordert, die Trophäenjagd auf Bären endgültig zu beenden. Der Fotograf Andy Wright wird Premierminister Campbell und Umweltminister Penner noch vor Beginn der Frühjahrsjagdsaison auf Bären im April eine eindrückliche „Visuelle Petition“ überreichen: ein Buch mit sepia-getönten Bärfotografien, die an alte Aufnahmen aus schon längst vergangenen Zeiten erinnern sollen. Wright will darauf aufmerksam machen, dass solche Aufnahmen von Bären in BC vielleicht schon bald der Vergangenheit angehören könnten, da sich die Provinzregierung trotz dramatisch gesunkener Populationszahlen gerade bei den Grizzlybären immer noch hartnäckig weigert, die Trophäenjagd zu stoppen. Das Buch wird aus vier Teilen bestehen: ein abgedruckter offener Brief an die Provinzregierung, mit der Aufforderung, die Trophäenjagd zu beenden, Beiträge führender Umweltschützer in BC, unter anderem von Ian McAllister, den sepia-getönten Bärfotografien und den Namen aller Unterzeichner dieser Petition. Auch Sie persönlich können in diesem Zeitdokument namentlich erwähnt werden, wenn Sie die Petition online unterzeichnen. Bis April haben Sie hierzu direkt Gelegenheit unter:
www.ipetitions.com/petition/trophyhunt/
Die Petition lautet: „Dear Premier Campbell and Minister Penner, please stop the trophy hunting of bears in British Columbia. Sincerely, the undersigned petitioners.“
Obwohl die Petition erst am 15. Januar gestartet wurde, hat sie bereits jetzt 1125 Unterstützer (Stand 2. Februar 2010). Die aktuelle Anzahl der Unterzeichner finden Sie auf der Petitions-Website.
Das Buch „Faltering Lights“ (Schwindendes, erlöschendes Licht) wird im Stadtarchiv von Vancouver aufbewahrt werden sowie in Büchereien in BC zu finden sein – als historisches Dokument des Widerstandes gegen die von der Provinzregierung geförderte Trophäenjagd auf Bären.
Bitte helfen Sie mit, die Trophäenjagd auf Bären in BC zu beenden, indem Sie die Petition unterzeichnen.
„There’s no debate: Killing bears is immoral. B.C.’s policy frameworks fail to take ethical issues into consideration“, schrieb Chris Genovali, Executive Director der Raincoast Conservation Foundation am 21. Januar in der Zeitung Times Colonist. Er bemängelte, dass bei der Trophäenjagd moralische Überlegungen innerhalb der Provinzregierung offensichtlich keinerlei Rolle spielen, obwohl eine steigende Bevölkerungsmehrheit sie längst als unethisch und verwerflich betrachtet. In seinem Artikel „Environmental Ethics and Trophy Hunting“ fasste Alistair Gunn zusammen: „Nowhere in the [scientific] literature so far as I am aware, is hunting for fun, for the enjoyment of killing, or for the acquisition of trophies defended.“
Abgesehen von ethischen Fragen, die sich beim Lusttöten auf Bären als „cooles Freizeitvergnügen“ stellen, damit man mit einer Trophäe, die man sich an die Wand hängt oder vor das Bett legt, prahlen kann, ist die Trophäenjagd auch aus evolutionsbiologischen Gründen mehr als fragwürdig. Dr. Chris Darimont von der University of California, der auch für die Raincoast Conservation Foundation forscht, untersuchte Auswirkungen von gezielter Jagd und Fischerei auf Arten und fand Erstaunliches (Darimont, Chris T. et al. [2009]. Human predators outpace other agents of trait change in the wild. Proceedings of the National Academy of Sciences, vol. 106, no. 3, p 953-954). Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse gibt die Raincoast Conservation Foundation: „The research examined the impacts of our quest (as hunters) to bag the biggest and best specimens. In doing so, we drive selective pressures toward less desirable features, such as smaller bodies or less majestic antlers. Animals that are routinely subject to pursuit by humans are, on average, 20 % smaller and reproduce at a 25 % younger age than would normally be present. Smaller and earlier breeders often produce fewer offspring. When fewer and smaller animals are present, the prey species may have to look elsewhere, hence important shifts in food web dynamics can occur.“ Das Abzielen auf die größten Trophäen beim menschlichen Jagdverhalten, gepaart mit viel zu hohen Ausbeutungsquoten an Wildtierpopulationen, führt zu einem rasanten Rückgang der Durchschnittsgröße von Wildtieren. Innerhalb von 30 Jahren hat z. B. die Trophäenjagd auf Bighorn-Schafe dazu geführt, dass die durchschnittliche Hornlänge und das durchschnittliche Gewicht um 20 % gesunken sind. „While most predators take smaller and weaker prey, humans target the largest animals – whether salmon or grizzly bears. Combined with the large harvests that means species are getting smaller and breeding earlier, so they can have offspring before they are large enough to be targeted“, schrieb Judith Lavoie über die Ergebnisse der Studie. Nicht nur für die Trophäenjagd, auch für die Fischerei hat dies weitreichende Folgen: „It means we are harvesting away our future bounty by causing fish to shrink in size and breed at an earlier age. From a human perspective, we are essentially whittling away future opportunities to have a sustainable industry … we’re changing the very essence of what remains, sometimes within the span of only two decades. In not only an ecological, but also in an evolutionary context, we are the planet’s super-predator“, erklärte Darimont. Anders als der Mensch als Superjäger und -ausbeuter jagen z. B. Wölfe überwiegend junge und schwache Tiere, was die Beutetiere evolutionsbiologisch möglichst stark und groß werden lässt. Eine ungebremste Jagd hingegen zielt auf die größten Trophäen, was langfristig den Tierbestand schwächt und verkleinert. Die Forschungsergebnisse sollten ein Wachruf sein sowohl für die aktuelle Fischereipolitik als auch für die Trophäenjagd, erklärte Chris Darimont.
 
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