|
|
6. Juni 2012 |
Durch das Northern Gateway-Pipeline Projekt sind Parks und Schutzgebiete in BC bedroht |
|
Wissenschaftler der Raincoast Conservation Foundation und von den Universitäten von Victoria und Calgary erstellten eine Studie über die potenziellen ökologischen Risiken, die vom geplanten Pipelinebau zwischen den Teersande-Abbaugebieten in Alberta nach Kitimat und dem Betrieb dieser etwa 1.100 km langen Pipeline ausgehen würden. „Evaluating external risks to protected areas; the proposed Northern Gateway oil pipeline in British Columbia, Canada“ ist der Titel der Studie, welche im Natural Areas Journal publiziert werden wird. Der Bericht ist abrufbar unter www.raincoast.org/enbridge-northern-gateway/. |
Würde die Pipeline des Enbridge-Konzerns gebaut, würden täglich über 79 Millionen Liter (über 500.000 Barrel) dieses schmutzigen Teersande-Öls nach Kitimat, am Ende des Douglas Channel im Great Bear Rainforest gelegen, gepumpt werden. Durch eine parallel laufende Pipeline würde sogenanntes Kondensat, eine toxische Substanz, welche zum Verflüssigen des zähen Rohöls benötigt wird, nach Alberta gepumpt werden. Entlang des geplanten Pipelineverlaufs liegen 34 Schutzgebiete (Protected Areas), an zwei dieser Schutzgebiete würde sich die Pipeline bis auf 50 Meter annähern, sie wären bei einem Ölaustritt unmittelbar bedroht. 21 Parkgebiete liegen innerhalb einer 200 km-Zone, durch die Wasser oder – bei einem Pipelinebruch – Öl fließen würde. Der 670 km lange Abschnitt der Pipeline, die in BC gebaut werden würde, müsste 591 Flüsse und Wasserläufe überqueren, 532 hiervon sind Fischgewässer. Erst im Juli 2010 brach eine Ölpipeline des Enbridge-Konzerns bei Marshall, Michigan und es ergossen sich schätzungsweise 3,1 Millionen Liter Öl in den Kalamazoo River. Dieser wurde flussabwärts über eine Länge von 50 km verseucht. Die Säuberungsaktion dauert bis heute an. Das Michigan Department of Community Health warnt immer noch davor, mit dem Wasser in Berührung zu kommen oder gar Fische aus dem Fluss zu essen. |
Forscher der Simon Fraser University errechneten, dass zwischen 1992 und 2002 bei Ölaustritten aus Pipelines in Kanada durchschnittlich 3,975 Millionen Liter Öl freigesetzt wurden (Evaluation of the assessment process for major projects: a case study of oil and gas pipelines in Canada). Nach Daten des National Energy Board of Canada ereignet sich pro 1.000 km Ölpipeline in Kanada alle 16 Jahre ein Ölaustritt „mittlerer Größe“ (medium-sized) von 10.000 Litern bis zu 1 Million Liter. Für die Northern Gateway Ölpipeline des längst als äußerst nachlässig und unzuverlässig bekannten Enbridge-Konzerns wären bei einer Betriebsdauer von 30 Jahren statistisch gesehen zwei solcher Ölaustritte zu erwarten. Zwischen 1999 und 2010 gab es beim Pipeline-Betreiber Enbridge Inc. insgesamt 804 Ölaustritte, etwa 26 Millionen Liter Öl (168.645 Barrel) gelangten in die Umwelt. Die Geschichte der Schlampereien und Umweltsünden dieses Konzerns wurde im Bericht von Richard Girard vom Polaris Institute dokumentiert (Out of the Tar Sands Mainline. Mapping Enbridge’s Web of Pipelines. A Corporate Profile of Pipeline Company Enbridge). Der Bericht ist verfügbar unter
www.tarsandswatch.org oder unter www.polarisinstitute.org. |
|
zurück |
|
|