bears and more • Klaus Pommerenke
 
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7. Oktober 2012
Die Raincoast Conservation Foundation verkündet offiziell
den Ankauf der Jagdlizenz im Hauptlebensgebiet der Spirit-Bären
 
Nach unendlich langsamer Überprüfung aller bürokratischen Formalitäten durch das zuständige Ministry of Environment und nach achtmonatigem Hinauszögern des offiziellen Abschlusses konnte die Raincoast Conservation Foundation endlich am 14. September verkünden, die neue Jagdlizenz rechtskräftig erworben zu haben. Durch den Ankauf der Jagdrechte und die bewusste Nicht-Ausübung der Jagd auf die großen Beutegreifer Bären, Wölfe, Pumas und Vielfraße ist die Trophäenjagd im Hauptlebensraum der Spirit-Bären gestoppt. Das Jagdgebiet, das sogenannte Spirit Bear Hunting Territory, umfasst 3.500 km² und ergänzt das bisherige bereits 2009 von der Raincoast Conservation Foundation aufgekaufte Schutzgebiet mit einer Größe von 24.700 km². Die neue Schutzgebietszone umfasst die Inseln Princess Royal, Gribbell, Gil, Campania, Aristazabal und die Estavan Group, jedoch leider keine Gebiete auf dem Festland. Trotzdem ist der Ankauf ein riesiger Erfolg, da jetzt die kommerzielle Trophäenjagd in einem 28.200 km² großen Gebiet im Great Bear Rainforest gestoppt ist.
 
  Schlafender Spirit-Bär im Schutzgebiet © Klaus Pommerenke  
 
„With the purchase of this additional 3,500 km² hunting license in the heart of Spirit Bear habitat, Raincoast now controls more than 28 thousand km² of commercial hunting territory in the Great Bear Rainforest“, sagte Chris Genovali, Executive Director der Raincoast Conservation Foundation. „Ecological issues aside, the coastal trophy bear hunt cannot be justified from either an ethical or economic perspective.“
„As guide outfitting territory owners in the Great Bear Rainforest, our intention has been to support the economic initiatives based on bear viewing in these coastal First Nations communities“, sagte Brian Falconer, Guide Outfitter Koordinator von der Raincoast Conservation Foundation. „Accordingly, we have and will continue to manage our territories in consultation with coastal First Nations – no bears have been killed since the acquisition of these territories.“
„Raincoast’s purchase of this territory supports the Kitasoo/Xais-Xais investment in sustainable eco-tourism jobs“, erklärte Chief Councillor Doug Neasloss aus Klemtu, der Chef des Bärbeobachtungs-Programms im Gebiet von Klemtu ist.
„The BC government and the trophy hunting lobby claim that the coastal bear hunt is based on science. The reality is it’s more science fiction than science“, meinte Dr. Paul Paquet von der Raincoast Conservation Foundation. „In the face of climate change, habitat fragmentation, salmon declines and threats of oil spills, the province’s faith-based wildlife management is unlikely to ensure the long term viability of coastal bear populations in the Great Bear Rainforest.“
 
  Schwarzbär im Schutzgebiet. Er ist zukünftig vor den Trophäenjägern sicher
© Klaus Pommerenke  
 
Außerhalb der Schutzgebietszone der Raincoast Conservation Foundation geht die als „Sport“ bezeichnete Trophäenjagd auf Bären leider weiter. Bei unserem Besuch im Great Bear Rainforest Ende September sichteten die Bewohner von Hartley Bay ein Boot von Milligan Outfitting (Coast Mountain Outfitters), eines Trophäenjagdveranstalters im Kitkiatla Inlet. Ausgerechnet dort, wo sich der alte Siedlungsplatz der Gitga’at First Nations befindet, beabsichtigte die Gruppe Grizzlybären zu töten. Milligan besitzt ein riesiges Jagdgebiet in der Gegend von Kitimat und Terrace, welches sich nach Norden bis an die Grenze zu Alaska erstreckt. Marven Robinson aus Hartley Bay, Gitga’at Guardian Watchman für das Coastal Guardian Watchmen Network (weitere Informationen unter www.coastalguardianwatchmen.ca) suchte die Trophäenjäger noch am gleichen Tag auf, an dem sie entdeckt wurden. Er machte sie darauf aufmerksam, dass sie außerhalb des Gitga’at Landes („Indian Reserve“) zu bleiben hätten und forderte sie auf, als unerwünschte Personen zu verschwinden. Rechtlich waren ihm jedoch die Hände gebunden. Es ist eine jener Perversionen der Trophäenjagd, dass die Provinzregierung von BC Jagdveranstaltern die Jagdrechte für Gebiete vergibt, welche die traditionellen Territorien der First Nations umfassen. Obwohl Bob Milligan, einer der wohl skrupellosesten Trophäenjagdveranstalter in BC, alleine 1998 23 Mal gegen Jagdvorschriften verstoßen hatte, unternimmt die Provinzregierung nichts, um ihn von seinem Treiben abzuhalten. Vielleicht gelang es Ian McAllister, der zur gleichen Zeit mit seinem Boot in Hartley Bay ankerte, die Jagd der Milligan-Gruppe zu stören, um das Töten von bis zu fünf Grizzlybären wenigstens zu erschweren oder sogar zu verhindern.
Das ständige Aufkreuzen von Milligan im Gebiet nördlich von Hartley Bay während der Jagdzeit zeigt, wie wichtig der Ankauf der neuen Jagdlizenz durch die Raincoast Conservation Foundation ist. Wenigstens in einem Gebiet von 28.200 km² Größe ist jetzt die Trophäenjagd im Great Bear Rainforest gestoppt.
 
  Spirit-Bär im Schutzgebiet © Klaus Pommerenke  
 
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