bears and more • Klaus Pommerenke
 
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7. Oktober 2012
Die Coastal First Nations in BC verkünden einseitig ein Verbot
der Trophäenjagd auf Bären in ihren traditionellen Territorien
 
In einer gemeinsamen Erklärung verkünden die Coastal First Nations im mittleren und nördlichen Küstenabschnitt von BC ein Verbot der Trophäenjagd auf Bären in ihren traditionellen Territorien (Coastal First Nations declare ban on trophy hunting in Central and North coast, 12. September 2012). Dies ist eine einseitige Erklärung, die sich gegen die von einer Bevölkerungsmehrheit abgelehnte Politik der Provinzregierung von BC richtet, auch weiterhin an der Trophäenjagd nicht nur festzuhalten, sondern sie bewusst zu fördern. Die Erklärung ist ein eindeutiges und starkes Signal an die Provinzregierung, hat jedoch keine Gesetzeskraft und bietet leider nicht die juristischen Mittel, gegen die Trophäenjäger in den Territorien der First Nations vorzugehen.
 
Grizzlybärin. Über 30 % der von Jägern getöteten Grizzlies sind Bärinnen – trotz aller Mahnungen des Ministeriums, sie von der Jagd auszunehmen
© Klaus Pommerenke
 
„We will protect bears from cruel and unsustainable trophy hunts by any and all means“, sagte Doug Neasloss aus Klemtu, Chief der Kitasoo/Xaixais First Nation. „Despite years of effort by the Coastal First Nations to find a resolution to this issue with the Province this senseless and brutal trophy hunt continues.“ Die von der Provinzregierung von BC und insbesondere von Steve Thomson, Minister of Forests, Lands and Natural Ressource Operations als „Sport“ und „Freizeitvergnügen in der freien Natur“ ausdrücklich geförderte Trophäenjagd darf auch in der überwiegenden Mehrzahl der Schutzgebiete (protected areas, conservancies) stattfinden. Geschützt ist in diesen sogenannten „Schutzgebieten“ nicht die Tierwelt, sondern das Treiben der finanzkräftigen Trophäenjägerschaft. Dies soll sich mit der jetzigen Erklärung aller Coastal First Nations ändern. „We will now assume the authority to monitor and enforce a closure of this senseless trophy hunt“, sagte Doug Neasloss. Das Bärenmanagement und die Kontrolle der Trophäenjagd wollen die First Nations selbst übernehmen, nachdem die Provinzregierung dies seit Jahren vernachlässigt hat und die Zahlen über die Bärenpopulationen mit äußerst zweifelhaften Methoden nach oben rechnete, um den Trophäenjägern möglichst hohe jährliche Abschussquoten zu ermöglichen. Jessie Housty von der Heiltsuk First Nation erklärte: „It is not a part of our culture to kill an animal for sport and hang them on a wall. When we go hunting it’s for sustenance purposes not trophy hunting … Trophy hunting is a threat to the lucrative ecotourism industry that we are creating. Tourists often come back year after year to watch the same bear and their young grow.“
 
  Schwarzbär © Klaus Pommerenke  
 
Die Coastal First Nations haben zwar nicht die juristischen Mittel und die Gesetzesautorität, ein Verbot der Trophäenjagd in ihren eigenen Territorien gegenüber der Provinzregierung durchzusetzen, werden jedoch zukünftig vermehrt Anstrengungen unternehmen, diese zu verhindern, wo immer es möglich ist. Bitter enttäuscht von der Provinzregierung versuchen die First Nations mit ihren Mitteln die Trophäenjagd zu vereiteln – gegen den Willen der Provinzregierung, die daran unentwegt festhält. „That’s an issue that we’re facing – how we’re going to be able to deal with that without the province supporting us … That’s really a problem. We can’t walk up to these hunters and say ‚You can’t hunt here‘. We can’t write a ticket.“
 
Schwarzer Wolf. Wölfe dürfen bei einer Schwarzbärenjagd „nebenbei gratis“ mit getötet werden
© Klaus Pommerenke
 
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