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3. November 2012 |
Protest vor dem Parlamentsgebäude in Victoria gegen Ölpipeline-Projekte und den geplanten Öltankerverkehr |
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Am 22.10.2012 fand vor dem Parlamentsgebäude in Victoria eine Demonstration statt gegen den geplanten Bau der Northern Gateway Pipeline der Enbridge Inc. nach Kitimat, gegen die Pläne einer Kapazitätserhöhung der Trans Mountain Pipeline von Kinder Morgan nach Burnaby bei Vancouver und den beabsichtigten Öltankerverkehr entlang der Küste von BC. |
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Demonstration am 22.10.2012 vor dem Parlamentsgebäude in Victoria |
© Greenpeace Photostream, Greenpeace Canada |
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„Seven years ago when we began our battle with Enbridge we were standing alone“, sagte Art Sterritt, Vorsitzender der Coastal First Nations. Jetzt kamen über 2000 Menschen – für kanadische Verhältnisse eine beträchtliche Demonstrationsgröße. Bei der „Defend Our Coast“-Aktion haben nach Informationen der Veranstalter etwa 7100 Menschen in knapp 70 Gemeinden und Städten in BC demonstriert. Das „Defend Our Coast Sit-In“ vor dem Regierungssitz in Victoria war die bislang größte friedliche Demonstration zivilen Ungehorsams gegen die rücksichtslose umweltzerstörende Ausbeutung der Teersande Albertas und gegen die Pläne, dieses besonders umweltschädliche Öl durch Pipelines an die Westküste Kanadas zu pumpen. Von dort aus soll es mit Öl-Supertankern nach Asien verschifft werden. Oppositionsabgeordnete, Vertreter aus Wirtschaft und Industrie, Gewerkschafter, First Nations, Umweltschützer, prominente Künstler und Entertainer nahmen teil, nur Regierungsvertreter von BC und der kanadischen Regierung glänzten durch Abwesenheit. „The Harper government’s attempt to gut Canada’s environmental safeguards and fast-track the destructive Enbridge and Kinder Morgan pipelines without listening to the voices of Canadians will increase the effects of climate change and put the health of Canadians and the environment in danger“, sagte Susan Spratt. „It’s inspiring to see people from all walks of life and from across the country defending our right to say ‚no‘ and to stand-up to projects that would put our communities at risk and to push back against Harper’s reckless anti-environment agenda“, erklärte Chief Jackie Thomas von der Saik’uz First Nation. „Today’s turnout shows the widespread opposition to tar sands tankers and the Enbridge pipeline. There’s a clear message here for Canada’s politicians, and they ignore it at their own peril.“ Susan Lambert, Präsidentin der B.C. Teachers Federation, appellierte an die Politiker: „Tar sands pipelines and tankers are not the solution, they’re the problem … It’s time for our elected leaders to put an end to the tar sands industry’s risky business and start focusing on a clean energy future for the people of Canada, especially our children.“ Für den Fall, dass die Regierung die Pipelineprojekte mit aller Macht auch gegen den Willen einer Bevölkerungsmehrheit in BC durchpeitschen wolle, wurden bereits von vielen Maßnahmen des zivilen Ungehorsams angekündigt. Sollten jemals Baumaßnahmen für die Northern Gateway Pipeline von Bruderheim/Alberta nach Kitimat beginnen, würde der Protest der First Nations vermutlich bis zum Äußersten reichen. Art Sterritt von den Coastal First Nations stellte bereits jetzt den Demonstranten die Frage: „Are you willing to lie down in front of the bulldozers?“ |
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Demonstration am 22.10.2012 vor dem Parlamentsgebäude in Victoria |
© Andrew MacLeod, The Tyee, 23. Oct. 2012: This is what healthy democracy looks like |
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Noch kann eine Eskalation vermieden werden, wenn sowohl Christy Clark, die Premierministerin von BC als auch der kanadische Premier Stephen Harper endlich erkennen würden, dass diese Projekte nicht gegen den Willen der Bevölkerung in BC realisiert werden können. Christy Clark muss sich nächstes Jahr den Wahlen in BC stellen und eines der Top-Themen im Wahlkampf wird ihre Haltung zum Northern Gateway Pipeline-Projekt sein. |
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