bears and more • Klaus Pommerenke
 
Start
Über mich
Fotogalerie
Buch
Texte & News
Karten
Links
Datenschutzerklärung
Impressum
 
30. November 2012
Wettbewerb mit Preisgeldern für das Töten von Wölfen in BC.
„Töten Sie Wölfe und gewinnen Sie etwas dabei …“
 
Ein Wolfstötungs-Wettbewerb privater Sponsoren hat einen Aufschrei der Empörung in BC verursacht. „Machen Sie mit – töten Sie Wölfe! Für eine Gebühr von 50 CAD winken Ihnen Preise von 250 bis 1.000 CAD für den größten erlegten Wolf. Weitere Preise sind u. a. Gewehre und eine kostenlose Tier-Präparation. Der Trostpreis für den kleinsten getöteten Wolf beträgt 150 CAD. Bis 31. März 2013 können pro Person bis zu drei getötete Wölfe eingereicht werden.“ Das sind die Inhalte, mit denen Richard Petersen, ein Immobilienmakler in Fort St. John, der North Peace Rod and Gun Club, Raven Oilfield Rentals, Backcountry, a fishing and hunting store, T & C Taxidermy und Mr. Green-Up Envirotech Ltd. Ihr Preistöten von Wölfen anbieten. Nicht nur Wildbiologen sind empört über das erschreckende Ausmaß neuen Hasses auf Wölfe in BC, auch das Presseecho auf den Wettbewerb hin war vernichtend. Dr. Chris Darimont von der University of Victoria, Wolfsspezialist der Raincoast Conservation Foundation, ist angewidert von diesem Trophäenwettbewerb: „This is not about putting food on the table or feeding families, this is about feeding the egos of small men with big guns … There is this focus on size. I’ll leave that up to psychologists as to why, but it seems to dominate those interested in hunting for trophies.“
 
  Getöteter Wolf © Klaus Pommerenke  
 
Abgesehen von einer lustvollen Selbstbefriedigung, welche Jäger beim Erlegen einer Trophäe für ihr Kaminzimmer empfinden mögen, macht das Töten der größten, dominanten Wölfe biologisch keinerlei Sinn. „It’s the worst thing they could be doing“, erklärte Darimont. „We move the older animals and it leaves a bunch of teenagers in a landscape and they could do things that older more mature wolves do not as prey on livestock.“ Gerade der von der Provinzregierung von BC vorgelegte Entwurf zum neuen Wolf Management Plan erlaubt und fördert solche Wettbewerbe, ja heißt sie klammheimlich vielleicht sogar gut. Steve Thomson, Minister of Forests, Lands and Resource Operations, stellte lediglich fest, dass der Wettbewerb nicht gegen geltende Vorschriften und Jagdgesetze verstoße, kein Wort zur ethischen Dimension dieses Tötungswettbewerbs. Im Gebiet dieses Wettbewerbs dürfen Wölfe ganzjährig in unbegrenzter Zahl abgeschossen werden, sofern dies – was niemand überprüft – unter einer Höhe von 1.100 Metern geschieht. Nur in den oberen Bergregionen genießen die Wölfe eine viel zu kurze Schonzeit.
 
Kräftiger, ausgewachsener Wolf in BC – zukünftig Zielscheibe von Wolfstötungs-Wettbewerben privater Sponsoren, mit Billigung der Provinzregierung
© Klaus Pommerenke
 
Wolfsforscher Paul Paquet von der Raincoast Conservation Foundation, der über 40 Jahre lang das Leben wildlebender Wölfe untersucht hat, bezeichnet den Wettbewerb als mehr als fragwürdig, es sei eine Jagd, rein motiviert vom Hass auf Wölfe. „Conservation scientists condemn cash reward for hunters who can kill biggest animal“, schrieb Larry Pynn in der Vancouver Sun vom 19. November (Contest offers cash prizes for wolf kills in north eastern B.C.). „Wolf contest sparks outrage“, hieß es am 23. November in den Alaska Highway News, die in Fort St. John erscheinen. „Giving a prize for killing the smallest wolf, which would generally be a pup or youngster, leaves me entirely speechless“, schrieb Catherine Fox über den Wettbewerb. „I cannot believe that this is being done in this province. In protest I will boycott all travel along the Alaska Highway and any businesses that support such an action“, meinte Patricia Watson. „Sponsoring a contest … that promotes the indiscriminate killing of wolves and offering prizes for the biggest and the smallest animal killed is absolutely disgraceful“, kommentierte Ron Robertson. Den Boden für solche Wolfs-Tötungswettbewerbe bereitet der neue Entwurf zum Wolf Management Plan des zuständigen Ministers Steve Thomson. „This wolf killing contest is condoned [stillschweigend geduldet] by the same minister who has just released the new wolf management plan“, schreib Trish Boyum von Ocean Adventures. „I think when your policy is to kill more wolves, the natural outgrowth of that will be the prize or the wolf-killing derby type of situation“, meinte Chris Genovali von der Raincoast Conservation Foundation.
 
zurück   zurück