bears and more • Klaus Pommerenke
 
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25. Juli 2013
Der FSC verspielt den letzten Rest seiner Glaubwürdigkeit:
Beispiele Kanada und Finnland
 
Der FSC (Forest Stewardship Council) arbeitet seit einigen Jahren daran, die allerletzten Reste seiner ohnehin schon stark ramponierten internationalen Glaubwürdigkeit und Integrität endgültig zu ruinieren. 1993 wurde der FSC gegründet mit dem Ziel, eine umweltgerechte und sozial verträgliche Bewirtschaftung von Wäldern zu fördern. Das FSC-Label sollte Abnehmern von Holz- und Papierprodukten garantieren, dass die Ware aus verantwortungsvoll und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Eine zunehmende Aufweichung der Kriterien und eine völlig unzureichende Kontrolle der Forstindustrie sowie der Zertifizierer haben dem einstigen Gütesiegel FSC schweren Schaden zugefügt. Zwischenzeitlich kann der Vorwurf, das FSC-Siegel diene der bewussten Verbrauchertäuschung kaum mehr entkräftet werden. Jetzt endlich protestiert auch Greenpeace gegen die skandalösen FSC-Praktiken. „FSC am Scheideweg: Finnland und Kanada“ lautet der Titel eines Beitrags von Andrea Cederquist vom 9. Juli 2013 für Greenpeace Deutschland. Ecotrust Canada, ein Zusammenschluss von 5 kleineren Forstunternehmen in BC, die insgesamt 3.559 Hektar Wald auf Vancouver Island und in der Kootenay-Region bewirtschaften, wird zwar für seine vorbildliche Waldbewirtschaftung nach FSC-Regeln gelobt, in Finnland jedoch ist das FSC-System völlig außer Kontrolle. Vor allem mit dem FSC-Mix-Label wird schamlos getrickst. Andrea Cederquist beschreibt in ihrem Artikel die Situation in Finnland: „Dort beziehen die drei größten finnischen Papier- und Zellstoffhersteller für ihr FSC-Mix-Label Holz aus Urwäldern mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Dabei verwenden „UPM“, „Stora Enso“ und die „Metsä-Group“ seit Jahren die sogenannte FSC-Produktkettenzertifizierung (Chain of custody standard), die unter anderem sicherstellen soll, dass keine unzulässigen Materialien mit dem FSC-zertifizierten Holz vermischt werden. Das FSC-Mix-Label erlaubt, dass Produkte auch anteilig Material aus nicht zertifizierten Wäldern enthalten dürfen. Voraussetzung: Dieser Anteil darf nicht aus kontroverser Quelle stammen, sondern muss als „controlled wood“ bewertet worden sein. In der Praxis sieht das oft so aus, dass die Unternehmen selbst mit einer eigenen Risikoanalyse sicherstellen, dass das Holz in ihrer Lieferkette zum Beispiel nicht aus illegaler Abholung, Zerstörung von besonders erhaltenswerten Wäldern (High Conservation Value Forests) stammt oder auch mit sozialen Konflikten in Verbindung steht. Die drei finnischen Holzunternehmen haben sich ihre eigene Risikoanalyse offensichtlich selbst passend gemacht und bezeichnen ganz Finnland als ein Gebiet mit niedrigem Risiko für alle FSC-kontrollierten Holzkategorien. Die drei Firmen sind die Hauptabnehmer von Holz des staatlichen Forstunternehmens Metsähallitu, dem durchaus kontroverse Einschlagspraktiken im finnischen Wald vorzuwerfen sind. Der Fall zeigt auch wie der finnische Staat gegen seine eigenen Gesetze verstößt … auch der FSC muss jetzt dringend aktiv werden, um seine Integrität und das Vertrauen in sein Label zu bewahren. Er muss schärfere Regeln dazu aufstellen, wie die Holzunternehmen und ihre Zertifizierer Holz überprüfen und beziehen. Der FSC muss die Qualität seiner Zertifikate kontrollieren, die Anzahl der Produkte mit 100 Prozent FSC-zertifizierten oder recycelten Bestandteilen erhöhen und so schnell wie möglich das verwirrende und außer Kontrolle geratene Mix-Label für „controlled Wood“ abschaffen. Es darf nicht sein, dass für Produkte mit dem FSC-Siegel besonders erhaltenswerte Wälder (High Conservation Value Forests) wie z. B. Urwälder zerstört werden. Beispiele mit Vorbildcharakter wie jenes von Ecotrust Canada hingegen müssten weiterhin gestärkt werden.“
 
Unberührter Küstenregenwald im Great Bear Rainforest © Klaus Pommerenke
 
Doch wie sieht die Situation in Kanada, BC und dem Great Bear Rainforest aus? Die Ecotrust Canada Forest Management Group mit ihren fünf Mitgliedern (Greenmax Resources, Elkington Forest, Cenwest Enterprises, Marshal Forestry Service, One Creek Forestry, Monticola Forest) bewirtschaften die Wälder gemäß den FSC-Regeln nach vorliegenden Informationen wirklich vorbildlich. Diese Waldflächen liegen alle außerhalb des Great Bear Rainforest, zwei liegen auf Vancouver Island, eine im Landesinneren von BC, drei nahe an der Grenze zu den USA. Zu wünschen wäre, dass auch die Forstkonzerne, die im Great Bear Rainforest tätig sind und FSC-Zertifikate erlangt haben, ähnlich vorbildlich wirtschaften. Davon kann bislang leider keine Rede sein. Bilder vom angeblich so positiven FSC-zertifizierten Holzeinschlag im Great Bear Rainforest sind bislang nirgends zu finden.
Im Dezember 2009 erhielten die drei Forstkonzerne Western Forest Products, Interfor und BC Timber Sales leider vom Zertifizierter Smartwood das FSC-Zertifikat für den Holzeinschlag auf einem 846.395 Hektar großen Gebiet in der Mid Coast Timber Supply Area im Great Bear Rainforest. Bislang sind auf den Websites der Forstkonzerne immer noch keine Bilder von diesem Holzeinschlag nach FSC-Regeln aufgetaucht und auch die drei Umweltschutzorganisationen lieferten bislang noch keine Bilder von solchen Holzeinschlagsflächen. Derzeit ist unbekannt, ob die Forstkonzerne die FSC-Kriterien für den Holzeinschlag in ihren Gebieten überhaupt einhalten (Forest Stewardship Regional Certification Standards for British Columbia. Main Standards. October 2005; Forest Stewardship Council (FSC) Regional Certification Standards for British Columbia, Draft 3. April 22, 2002). Der forstwirtschaftsfreundliche Zertifizierer Smartwood muss zwar jährlich die Forstkonzerne auf Einhaltung der FSC-Regeln überprüfen, doch dank seiner nicht wirklich objektiven Bewertung sind von seiner Seite aus kaum zuverlässige Einschätzungen zu erwarten. Im Gegensatz zum deutschen FSC-Standard (Version 2.2 vom 02.02.2011) ist der FSC-Standard für BC auch in seinem dritten Entwurf in einigen wichtigen Punkten zu Gunsten der Forstindustrie abgeschwächt. So dürfen in BC gemäß dem FSC-Standard immer noch 5 % der neuen Holzeinschlagsflächen in Holzplantagen bzw. Holzäcker verwandelt werden (Punkt 6.10.1). Holzäcker mit einer einzigen Baumart gleichen Alters (Monokulturen) sind nicht grundsätzlich verboten (Punkt 10.3), die Vielfalt der Baumarten in den Plantagen wird lediglich bevorzugt („is preferred“). Die Holzäcker dürfen sogar 10 % der Flächen ausmachen, die innerhalb einer „Management Unit“ an Holzeinschlagsfläche vorhanden ist und sogar bis zu 30 % der Fläche eines biogeoklimatischen Ökosystems (Biogeoclimatic Ecosystem Classification, BEC) innerhalb einer „Management Unit“. Lediglich Holzäcker, die nach 1994 auf früheren Urwaldgebieten angelegt wurden, sollen „normalerweise“ nicht mehr zertifiziert werden, eine wachsweiche Bestimmung. Auf 7 bis 10 % der Holzeinschlagsflächen darf es zu schädlichen Bodenveränderungen bzw. Bodenzerstörungen kommen (detrimental soil disturbance), z. B. beim Einsatz schwerer Maschinen auf Kahlschlagsflächen (Punkt 6.3.14). Der wichtige Punkt 6.3.12 im deutschen FSC-Standard fehlt im FSC-Standard für BC komplett: „Die Nutzung [der Bäume] erfolgt einzelstamm- bis gruppenweise; Kahlschläge werden grundsätzlich unterlassen.“ Ausnahmen hiervon sind im deutschen FSC-Standard nur im Kleinstwaldbesitz bis zu einer Hiebsgröße von einem Hektar möglich. Bei den FSC-Standards für BC ist das, was landläufig als Kahlschlag bezeichnet wird, durchaus erlaubt. Lediglich im Punkt 6.3.9 wird für jeden „cutblock“ (über 200 m breit, Gesamtfläche 100 Hektar) eine erschreckend kleine Mindestzahl von „Alibi“-Bäumen genannt (stems/ha), die stehen bleiben müssen.
 
Es kann hunderte von Jahren dauern, bis ein Sekundärwald wie dieser wieder einen urwaldähnlichen Charakter annimmt, sofern man ihn sich selbst überlässt © Klaus Pommerenke
 
Mit der Zertifizierung von 846.395 Hektar bislang unberührten Urwaldes im Herzen des Great Bear Rainforest verlor das FSC-Siegel einen Großteil seiner bisherigen Glaubwürdigkeit als Ökolabel für die Verbraucher. Darüber hinaus wurde das Ziel der Forest Stewardship Council von immer mehr Umweltschutzgruppen, die sich für eine möglichst komplette Erhaltung der letzten Urwälder dieser Erde einsetzen, äußerst kritisch in Frage gestellt. „Ziel des FSC ist die Förderung einer umweltverträglichen, sozialverträglichen und ökonomisch tragfähigen Bewirtschaftung der Wälder der Erde“, heißt es in der Einführung des Deutschen FSC-Standard (Fassung vom 28. Juli 2004). Im neuen deutschen FSC-Standard (Version 2.2 vom 02.02.2011) heißt es: „Der Forest Stewardship Council (FSC) ist eine internationale Organisation, die eine umweltgerechte, sozial verträgliche und ökonomisch sinnvolle Bewirtschaftung der Wälder dieser Welt fördert.“ Das FSC-Siegel wird als „Marketing-Instrument“ für Waldbesitzer und Betriebe der Forst- und Holzwirtschaft bezeichnet. Es geht also um die Bewirtschaftung der Wälder der Erde und nicht um den Schutz der letzten Reste der noch verbleibenden Urwälder vor Bewirtschaftungsmaßnahmen, wie kostbar und selten diese Wälder auch zwischenzeitlich sein mögen. So kommt es, dass sogar in den ökologisch wertvollsten und am meisten bedrohten Waldökosystemen, d. h. Wäldern mit hohem Schutzwert (High Conservation Value Forest Areas) immer noch Bewirtschaftungsmaßnahmen erlaubt und Zertifizierungen vergeben werden. Es wird leider nicht zur Kenntnis genommen, dass es Urwälder mit solch hohem Schutzwert gibt, die so selten geworden sind, dass sie überhaupt nicht mehr kommerziell bewirtschaftet werden sollten. Die Küstenurwälder der gemäßigten Breiten der Erde sind solche Wälder. Sie bedeckten auch vor ihrer Abholzung nur ca. 30 – 40 Millionen Hektar und somit weniger als 0,2 % der Landfläche der Erde. Bereits heute sind weltweit deutlich über 60 % dieser Küstenregenwälder abgeholzt und unwiederbringlich verloren. Das FSC-Zertifikat für die Wälder im Great Bear Rainforest trägt durch erlaubte Bewirtschaftung dazu bei, diese Restbestände noch weiter zu dezimieren. Hierfür tragen der FSC und die drei Umweltschutzgruppen, welche die FSC-Zertifizierung im Great Bear Rainforest propagierten, eine Mitverantwortung. Für europäische Verbraucher gilt nach wie vor, alle Holz- und Papierprodukte aus dem Great Bear Rainforest, auch jene mit FSC-Zertifizierung weiterhin zu boykottieren. Da an der Seriosität und Unabhängigkeit des Zertifizierers Smartwood ernsthafte Zweifel bestehen, ist jeder in BC und auch weltweit aufgerufen, alle groben oder geringen Verstöße gegen die Zertifizierungsstandards in Bildern zu dokumentieren, sie bekannt zu machen und dem FSC International nach Bonn zu melden.
Bei Western Forest Products findet sich aktuell lediglich ein FSC-Zertifikat, welches noch bis November 2016 läuft (CERT-0057800). Hierzu heißt es: „The registration coverst he Chain of Custody … as it applies to the tracking of certified raw material at solid wood manufacturing facilities. This includes the supply, storage, processing and transportation of certified forest products from point of possession to destination using the transfer, percentage and credit system for FSC 100 %, FSC Mixed Credit and FSC Controlled Wood products.“ Ansonsten finden sich bei Western Forest Products nur industrieeigene, ökologisch völlig wertlose CAN/CSA- und PEFC-Zertifikate (Canadian Standards Association, CSA; Program for the Endorsement of Forest Certification, PEFC). Bei Interfor (International Forest Products Limited) findet sich ebenfalls bislang nur ein einziges, bis 2016 gültiges FSC-Zertifikat (FSC-CO13531), ein sogenanntes „Multi-site Chain of Custody and Controlled Wood“-Zertifikat für die Produkte „Logs, Wood Chips and Lumber“. Bei BC Timber Sales (BCTS) finden sich im Certification Status Report vom März 2013 nur zwei Hinweise auf FSC-Waldwirtschaft: Im Chinook-Gebiet für 256.436 m³ Holz und im Seward-Tlasta-Gebiet (Mid Coast Timber Supply Area) für 97.694 m³ Holz. Dies macht gerade einmal 2 % des gesamten Holzeinschlags von BCTS aus. Schlimmer noch, ein Zertifikat wurde schon zum zweiten Mal zurückgezogen: „The Coast Forest Conservation Initiative (CFCI) Forest Stewardship Council (FSC) certification of which BCTS Seward-Tlasta business area (TST) is a member was resuspended as of November 30, 2012. CFCI was unable to convince the auditor (Rain Forest Alliance) that the outstanding Corrective Action Request should be closed.“
Weder die drei Forstkonzerne noch Greenpeace Canada, Sierra Club BC und ForestEthics, welche die Forstkonzerne bei ihrem Antrag auf FSC-Zertifizierung unterstützt hatten und dieses FSC-zertifizierte Holz aus Küstenurwäldern auch noch vermarkten helfen wollen, können bislang Bilder von angeblich vorbildlichem FSC-Holzeinschlag im Great Bear Rainforest der Öffentlichkeit präsentieren. Es spricht für sich, dass Greenpeace Canada in seinem im Juni 2013 vorgelegten Bericht „FSC at work. Canada: FSC-certified forest management that customers expect“ keinerlei Positivbeispiel für FSC-zertifizierten Holzeinschlag im Great Bear Rainforest zeigt (immerhin eine Fläche von 846.395 Hektar), sondern auf die nur 3.559 Hektar große Fläche der Ecotrust Canada Forest Management Group ausweichen muss. Negativbeispiele für FSC-zertifizierten Holzeinschlag in Finnland gibt es genügend (z. B. im Greenpeace-Bericht „FSC at risk. Finland: How FSC controlled wood certification is threatening Finland’s high conservation value forests and its species at risk“) und es ist zu befürchten, dass es ähnliche Negativbeispiele für FSC-Holzeinschlagspraktiken auch im Great Bear Rainforest gibt – mit dem Unterschied, dass sie die Öffentlichkeit noch nicht erreicht haben.
Negativbeispiele für das ganz legale „lighter touch logging“ im Great Bear Rainforest gibt es seit Juni 2011 und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, wenn auch nicht gerade vorbildliche Bilder vom FSC-zertifizierten Holzeinschlag im Great Bear Rainforest auftauchen. Für die brutalsten Kahlschläge im Great Bear Rainforest, die den Begriff „lighter touch logging“ ad absurdum führen, ist der Forstkonzern Timber West verantwortlich, der sich am heftigsten gegen die Einführung der Holzeinschlagsregeln gemäß EBM (Ecosystem-Based Management) gewehrt hat. Im Juni 2011 gingen die Bilder von den Kahlschlägen von Timber West im Gray Landscape Unit im Gebiet der South Central Coast des Great Bear Rainforest um die Welt. Im Juni 2013 wurde das skandalöse Vorhaben von Timber West bekannt, ein Waldgebiet auf Sonora Island (Tree Farm License 47, Thurlow Landscape Planning Unit) mit wertvollen alten Bäumen abzuholzen (vgl. Meldung vom 7. Juni 2013 auf dieser Website).
 
Bemooste Bäume im Küstenregenwald © Klaus Pommerenke
 
Noch immer kommt die komplette Umsetzung der Schutzziele des Great Bear Rainforest-Abkommens nicht richtig voran. Der im Juni 2013 von Greenpeace Canada, Sierra Club BC, ForestEthics und Canopy vorgelegte Bericht „From the ground up. A progress report on British Columbia’s Great Bear Rainforest“ hat – auch wenn der Titel anderes suggeriert – nicht wirklich Fortschritte zu vermelden. Im Bericht heißt es: „… there remains an outstanding step to reach the conservation goals and meaningful improvements to community well-being in the region to be achieved by no later than March 2014. Specifically, forest companies and environmental groups need to agree on a set of recommendations that achieve 70 % conservation for natural levels of old-growth forests, and governments must legally enact the changes to logging regulations.“ Der bislang verwendete geradezu mutwillig die Holzverbraucher täuschende und irreführende Begriff des „lighter touch logging“ für den Holzeinschlag nach EBM-Regeln taucht im neuen Bericht der Umweltschutzgruppen jetzt nicht mehr auf. Vielleicht haben die scharfe Kritik, die von vielen Seiten geäußert wurde und die schockierenden Bilder von Timber West vom „lighter touch“-Holzeinschlag im Juni 2011 ein Umdenken und einen neuen Realitätssinn bewirkt. Jetzt wird im neuen Bericht nur noch von „Improved Logging Practices“ gesprochen. Unter dem Begriff „Improved Logging Practices“ heißt es jetzt: „Over the entire region 50 percent of the natural level of old growth forest of each ecosystem type will be maintained in the interim – or restored where forests have been heavily logged. This interim, ‚moderate risk‘ management, translates into an additional 700,000 hectares (1.7 million acres) of forest set aside from logging. This is approximately 450,000 hectares (1.1 million acres) short of the full conservation needed for low risk management as set out by independent science. Negotiations are under way to close the gap that exists between moderate and low risk to the region’s ecology.“
Im Bericht wird festgestellt: „The over-arching goals of the 2006 Agreements were not fully met by 2009. There was a commitment by all parties involved to extend implementation work to achieve the goals by no later than March 31, 2014. The Joint Solutions Project undertook to develop recommendations to propose to First Nations and the BC Government on how and where to increase conservation and revise the logging rules. The objective of the project was to optimize conservation (preserve 70 % of natural levels of old-growth ecosystems) while minimizing the impact to timber supply. Today, there is emerging agreement between forest companies and environmental organizations, but a joint proposal of recommendations to First Nations and the Province has been elusive. The provincial government will manage the process of revising the Land Use Objectives (logging rules) by March 2014. Failure to achieve sufficient conservation is a risk. Achieving agreement that is supported by all parties is the goal.“
Trotz nach wie vor ausstehender weiterer Fortschritte auf dem Weg zum 70 %-Schutzziel für den Great Bear Rainforest bleiben die drei am Great Bear Rainforest- Abkommen beteiligten Umweltschutzgruppen optimistisch und reklamieren eine „21st century corporate leadership“:
  • „There are 4 major timber companies operating in the Great Bear Rainforest.
  • The 3 timber companies (Interfor, Western Forest Products, BC Timber Sales), along with the 2 paper companies (Catalyst Paper, Howe Sound Pulp and Paper) that form Coast Forest Conservation Initiative (CFCI) have actively engaged in developing solutions.
  • The fourth logging company, TimberWest, is not a CFCI member and has not invested in solutions for the Great Bear Rainforest. TimberWest has consistently undermined Ecosystem-Based Management with logging in areas that should be contributing to full implementation of the 70 % target, thereby creating more pressure for conservation in other forest companies’ tenures. TimberWest came under new ownership in June 2011. To date this has not shifted the company’s poor record or lack of collaborative leadership. This makes final government action that applies to all forest companies critically important.
  • Ecosystem-Based Management is a shift from the status quo. To achieve conservation thresholds the forest companies have to adapt their businesses to a reduced timber supply. Challenges to this are the increase in raw log exports and mills designed for processing old growth commodity products. With provincial support and dedicated business leadership and acumen, sustainability from the ground up will emerge.“
 
Der Spirit-Bär ist auf unberührte artenreiche Wälder angewiesen, in monotonen Sekundärwäldern findet er keinen Lebensraum © Klaus Pommerenke
 
Es liegt auch am Willen der wiedergewählten Provinzregierung von BC unter Premierministerin Christy Clark und der neuen Umweltministerin Mary Polak (die für ihr Amt keinerlei Vorerfahrung im Umweltschutzbereich mitbringt), die Vereinbarungen des Great Bear Rainforest-Abkommens bis spätestens 31. März 2014 endlich komplett umzusetzen. Die Erwartungen von Greenpeace Canada, Sierra Club BC und ForestEthics, dass dies spätestens 100 Tage nach Amtseinführung der neuen Provinzregierung von BC geschehen wird, werden wohl enttäuscht werden. Viel realistischer ist, dass die Vernichtung weiterer ökologisch wertvoller Urwaldgebiete bis März 2014 von den Forstkonzernen ungehindert vorangetrieben werden kann. Das, was die drei Umweltschutzgruppen am 8. November letzten Jahres in einer gemeinsamen Erklärung veröffentlicht haben (Unsustainable logging continues in the Great Bear Rainforest, vgl. Meldung vom 28.12.2012 auf dieser Website) bleibt leider gültig, trotz des neuen „Progress-reports“: „Too much logging continues to take place in the Great Bear Rainforest. What’s more, it’s not clear where the logging will take place next. It will likely include important rainforest that should be preserved to ensure enough habitat to save for the Spirit Bear, the Marbeled Murrelet and other animals whose only home is the Great Bear Rainforest … If the BC government and industry show leadership, the agreements for the preservation of the Great Bear Rainforest can be completed as early as spring of 2013. The wellbeing of First Nations communities that rely on a healthy forest must also be acted on. We need the agreements that safeguard the Great Bear Rainforest finished – and sooner than later. Who knows what might be logged next.“
Auch für den FSC gibt es dieses Jahr noch viel zu tun, um seine Glaubwürdigkeit wenigstens ansatzweise wieder zu erlangen. Judy Rodriguez, Forest Campaigner von Greenpeace International, schrieb am 28, Juni: „… the FSC needs to strengthen monitoring of the quality of its certification operations, grow the number of products with 100 per cent FSC certified or recycled inputs and, as soon as possible, get rid of confusing and uncontrolled ‚controlled‘ wood altogether. If not, it risks becoming just another green washing scheme like the industry-led forest certification systems, PEFC and FSI.“
 
Bachlauf im Küstenregenwald © Klaus Pommerenke
 
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