bears and more • Klaus Pommerenke
 
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1. Dezember 2010
Wissenschaftler fordern Kanada auf, die
verbliebenen Regenwälder des Landes zu schützen
 
Die Vorstellung eines neuen Buches zum Schutz der Regenwälder der gemäßigten Zonen, der sogenannten temperierten Regenwälder und der borealen Regenwälder der Erde nahmen Wissenschaftler zum Anlass, einen dringenden Appell an die kanadische Regierung zu richten, die noch verbliebenen 20 Millionen Hektar dieser Urwälder zu schützen. „Found in British Columbia, Newfoundland, Quebec and New Brunswick, these globally important rainforests absorb and store vast amounts of carbon. Scientists argue that protecting these rainforests is a critical insurance against climate change and are calling on the Canadian government to take this message to the upcoming global conference on climate change.“ Diese 16. Konferenz zum Klimawandel wird dem kläglich gescheiterten Klimagipfel in Kopenhagen nachfolgen und in Cancun in Mexiko stattfinden. Die UN hat das Jahr 2011 zum „Internationalen Jahr der Wälder“ erklärt.
In dem Buch „Temperate and Boreal Rainforests of the World. Ecology and Conservation“ (Edited by Dominic A. DellaSala, 2010, Washington, D. C.: Island Press) wird sowohl auf den immensen ökologischen Wert dieser Wälder hingewiesen als auch auf deren Rolle als gigantischer CO2-Speicher. „When these rainforests are cut down, much of their carbon is released to the atmosphere as carbon dioxide where it contributes to dangerous global warming. We have to stop treating those rainforests as if they stop at international boundaries and begin working together on our shared conservation interest“, erklärte DellaSala, Präsident des Geos Institute in Ashland/Oregon, Herausgeber und Co-Autor des Buches.
Kanadas Regenwälder umfassen nicht nur den Great Bear Rainforest, die Regenwälder auf den Queen Charlotte Islands (Haida Gwaii) und im Clayoquot- Sound, sondern auch die weniger bekannten Inlandsregenwälder in BC und entlang der Rocky Mountains sowie Regenwaldgebiete in Ostkanada. Zwei Kapitel des Buches sind allein Kanadas Regenwäldern gewidmet und Paul Paquet von der Raincoast Conservation Foundation, ebenfalls Co-Autor des Buches, betont die Bedeutung der temperierten Regenwälder in BC: „British Columbia contains approximately 25 per cent of the planet’s remaining primary temperate rainforest. Given the diminished and impoverished state of temperate rainforest globally, the importance of protecting what remains in BC must be elevated. Only limited protection now exists for BC’s coastal rainforest, with most of the irreplaceable highly productive and biodiverse old growth already having been liquidated. Consequently, from an ecological prospective a sustainable portion of what remains needs full protection to compensate for what has been permanently damaged.“
Das Buch gibt einen Überblick über wissenschaftliche Fakten, präsentiert Computermodelle zur Standardisierung von Regenwald-Definitionen, identifiziert Regenwaldgebiete, die bislang nicht als solche galten, liefert neueste Schätzungen über Regenwaldflächen und die Größe der Schutzgebiete und untersucht Schutzstrategien. Temperierte und boreale Regenwaldgebiete gibt es nur in 10 Regionen der Erde. Außer dem pazifischen Regenwaldstreifen von den Redwoods-Beständen im Süden bis zu den Regenwäldern entlang der Küste von Alaska finden sich u. a. noch Reste in Chile und Argentinien, Gebieten Südafrikas, Japans, Europas, im Osten Russlands und im südlichen Sibirien. „In some regions, like portions of Europe, nearly all rainforests are gone while others are headed in that direction if we don’t act soon“, sagte DellaSala. Einen Einblick in Europas letzte halbwegs unberührte Waldgebiete – nicht nur der Regenwälder – gibt z. B. Markus Mauthe in seiner Vortragsreihe „Europas wilde Wälder“, die er für Greenpeace produzierte und die jetzt in vielen deutschen Städten zu sehen ist.
 
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